Um 12:45 Uhr MEZ steht der Wechselkurs bei EUR/CHF 1,2023. Die dünnen Handelsvolumina über Ostern könnte die Nationalbank nutzen, um den Währungskurs wieder über der Marke von 1,2030 zu etablieren. Derweil gibt es drei Theorien, warum gerade am Gründonnerstag der Mindestkurs bricht:
1. Am häufigsten hört man, dass eine spekulative Attacke von Hedge Fonds Schuld an der Verletzung sei. Wenn es so gewesen ist, dann hat es bisher nicht funktioniert. Die Lawine von Stopp-Loss Verkaufsaufträgen knapp unterhalb oder am Mindestkurs führte nicht zu einem Absturz auf EUR/CHF 1,19 oder 1,18. Dies wäre jedoch nötig gewesen, damit substantielle Spekulationsgewinne erwirtschaftet hätten werden können.
2. Das Aufflammen der Schuldenkrise in Spanien und die Euro-Schwäche gegenüber dem Dollar. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen Spaniens klettern auf 5,84 Prozent und sind damit so hoch wie zuletzt im November 2011. Gegenüber dem Dollar fällt der Euro wie ein Stein auf 1,3056, während es mit den Aktienmärkten weiter nach unten geht. Die sinkende Risikobereitschaft kommt dem Schweizer Franken zugute.
3. Die Schweizerische Nationalbank könnte absichtlich den Eurokurs unter 1,2000 CHF gesteuert haben. Damit hat sich die Angst vor einem Bruch der magischen Untergrenze beseitigt. Spekulanten haben nun ein noch schwereres Spiel.