25.3.13

Den Schweizer Franken überzeugt der Zypern-Deal nicht

Der Eurokurs notiert am Montagvormittag bei 1,2220 Franken. Zypern wird gerettet. Eine weitere Abstimmung der zyprischen Parlamentarier ist nicht mehr erforderlich. Die Eurogruppe macht das Finanz-Casino des Insel-Staates dicht. Gutbetuchte werden mit bis zu 40 Prozent zur Kasse gebeten. Kleinsparer bleiben verschont. Die mit griechischen Staatsanleihen vollgesogene Laiki Bank wird zerschlagen.

Als die Rettung Zyperns in den frühen Morgenstunden verkündet wurde, kletterte der Euro hastig von 1,2202 auf 1,2245 Franken. Der Wechselkurs des Euros zum Dollar stieg von 1,2975 auf 1,3045. Auch dieses Euro-Devisenpaar konnte sein Gewinne jedoch nicht konservieren. Derzeit kostet die Gemeinschaftswährung 1,2990.

Das besondere an der Einigung zwischen Brüssel und Nikosia ist, dass die Zustimmung des zyprischen Parlaments nicht erforderlich ist. Weil die Abgeordneten am Freitag bereits ein Gesetz zur Bankenabwicklung verabschiedet haben, bedarf es keiner Abstimmung über eine Zwangsabgabe. Die Steuer auf Bankeinlagen trifft nach jetzigem Stand nur die Laiki Bank und die Bank of Cyprus, die beide umstrukturiert werden.

Die zyprischen Politiker haben hoch gepokert und für ihre Bevölkerung die schlechtmöglichste Lösung herausgeholt. Seit neun Monaten verhandelt man mit der Eurogruppe. Der kommunistische Ex-Präsident Christofias schaltete dabei komplett auf stur. Mit ein wenig Weitblick wäre der nun eintretende sehr tiefgreifende wirtschaftliche Abschwung vermeidbar gewesen.

Zypern ist seit 2004 in der EU und hat seit 2008 den Euro. In den letzten Tagen hat man sehr deutlich gezeigt, warum man der EU beigetreten ist. Man will nur die Vorteile haben und ist bereit Europa mit allen Mitteln zu schädigen, wenn man seinen Willen nicht bekommt. Dies zeigen auch die Parallelverhandlungen mit Russland.

Meistgelesen