Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt den Referenzkurs des Euros am Dienstagnachmittag auf 1,2209 Franken fest. Das ist der niedrigste Stand im März. Die Zypern-Krise hat ihre Spuren hinterlassen. Am 14. Februar, einen Tag und eine Nacht vor der plötzlichen Attacke der Eurogruppe auf zyprische Bankguthaben, fixierte die EZB den Referenzkurs auf 1,2347.
Der nächste Rettungskandidat steht mit Slowenien bereits auf der Matte. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem könnte bei einem so genanten Bail-In von Gläubigern, Anteilseignern und Sparern seinen neuen Plan perfektionieren. Die slowenische Regierung hat nicht mehr viel Zeit, um die angeschlagenen Banken, die nach Daten der Ratingagentur Standard & Poor's ungefähr 20 Prozent schlechte Kredite in ihren Büchern haben, zu rekapitalisieren.
Sollte die slowenische Premierministerin Alenka Bratusek in den kommenden Monaten nicht eine Milliarde Euro für die Banken auftreiben, kommen Dijsselbloem und Schäuble. Die beiden mächtigen Finanzminister der Eurogruppe könnten sodann Zwangsabgaben von den Anteilseignern, den Gläubigern und schließlich den ungesicherten Sparguthaben über 100.000 Euro einfordern.
"Wenn die Regierung beginnt den Plan zu implementieren, dann kann sie vermeiden zur EU zu gehen und nach einem Rettungspaket zu fragen", zitiert der Finanzdienst Bloomberg den Fondsmanager Lutz Roehmeyer von der Landesbank Berlin. "Wenn sie (die slowenische Regierung) sich nicht bewegt und nichts tut, glaube ich, dass wir in wenigen Monaten die nächste Krise in Slowenien haben."
Die größte Bank Sloweniens, Nova Ljubljanska, erlitt 2012 einen Verlust in Höhe von 275 Millionen Euro. Slowenien trat 2007 dem Euro mit einer Staatsverschuldung von 30 Prozent der Wirtschaftsleistung bei. Bis Ende 2014 wird ein Anschwellen der Schuldenstandsquote auf 70 Prozent prognostiziert.