22.4.13

SNB-Chef Jordan stolz wie Oskar auf Devisen-Planwirtschaft

"Die Politik der SNB wurde weder bilateral noch multilateral kritisiert", sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, beim IWF-Treffen in Washington. Seit 19 Monaten weigert sich die Schweiz flexible Wechselkurse zuzulassen. Der Euro-Mindestkurs bei 1,20 CHF steht vorerst wie ein Fels in der Brandung. Franken-Fremdwährungskreditnehmer können sich zurücklehnen.

Für die Untergrenze des Schweizer Frankens zum Euro gebe es weiterhin viel Verständnis. Der Franken sei immer noch hoch bewertet, erklärte Jordan zum gefühlten hundertsten Mal, seitdem er den Chefposten bei der Nationalbank im vergangenen Jahr übernommen hat.

Er versuche es wie ein waschechter Politiker, sagen Jordans Kritiker. Man wiederholt etwas so lange, bis es im öffentlichen Bewusstsein zur Konsensmeinung wird.

Komischerweise kommentiert die Jordansche Nationalbank niemals die auseinander klaffende Inflation zwischen der Schweiz und dem Euroraum. Eine positive Teuerung im Euroraum und eine negative in der Schweiz führen dazu, dass der faire Wert des Euro CHF Wechselkurses (also jenen, der realwirtschaftlich gerechtfertigt wäre) ständig sinkt.

Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung mit 1,2180 Franken knapp zwei Rappen über dem Mindestkurs. Gegenüber dem US-Dollar vergrößert der Euro seine Verluste. Er kostet momentan 1,3040. Am vergangenen Mittwoch kletterte der Eurokurs auf ein Zwei-Monats-Hoch bei 1,3201 Dollar.

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