Mit großer Spannung wurde die neueste Schweizer Franken Prognose der Credit Suisse erwartet. Die zweitgrößte Bank der Eidgenossenschaft rechnet mit einer "leichten EUR-Stärke". Die letzte Vorhersage hat das Geldhaus vermasselt. Vielleicht bekommt man es diesmal richtig hin. Allerdings stehen die Chancen schlecht, dass es mit dem Anstieg des Euros auf 1,25 CHF klappt.
Die Devisenexperten der Credit Suisse erwarten bis zum 29. Juli eine Zunahme des Euros auf 1,25 Schweizer Franken. "Wir zweifeln nicht daran, dass die Schweizerische Nationalbank den Mindestwechselkurs von EUR/CHF 1.20 entschieden verteidigen wird", heißt es in einem aktuellen Analysebericht.
Unglücklicherweise hat die Credit Suisse ihre letzte Prognose in den Sand gesetzt. Ende Januar sagte man auf Sicht von drei Monaten einen Anstieg des Euros auf 1,26 CHF voraus. Am Prognose-Stichtag, dem 29. April, setzte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2279 fest. Die Credit Suisse hat um mehr als drei Rappen daneben gelegen.
Ein Franken-Fremdwährungskreditnehmer, der ein endfälliges Franken-Darlehen im Gegenwert von 200.000 Euro aufgenommen hat, steht damit tiefer unter Wasser als erwartet. Es resultiert ein Buchverlust von 6.224 Euro. Beugt sich ein solcher Franken-Schuldner dem Druck seiner Bank und konvertiert in eine Euro-Finanzierung, wird aus dem Buchverlust ein realer Wechselkursverlust.
Auf Sicht von zwölf Monaten erwartet die Credit Suisse gemäß ihrer jüngsten Vorhersage einen Anstieg des Euros auf 1,28 Franken. Die im Januar abgegebene Prognose lag bei EUR/CHF 1,30.