Der Schweizer Franken wird zum Spielball von Hedgefonds. Der Grund: Er ist ein sicherer Hafen und gilt als überbewertet. Wie schnell es plötzlich gehen kann, wenn eine Fluchtwährung ihre Attraktivität einbüßt, zeigt die Kursentwicklung den japanischen Yen. Dem Franken könnte es in den kommenden Monaten ähnlich ergehen.
Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,2380 CHF. Das ist gut ein Rappen höher als am Freitag, als die Gemeinschaftswährung im Tief auf 1,2270 sank. Das Zweijahreshoch vom Mai bei 1,2650 ist jedoch noch ein gutes Stück entfernt. Der Wechselkurs des US-Dollar zum Yen kletterte in den vergangenen Stunden von 94,98 auf 98,75 (+3,97%).
Alle hoch bewerteten sicheren Häfen (Fluchtwährungen) seien potentiell gefährliche Vermögenswerte, sobald die Liquidität beginnt auszutrocknen, meinen die Devisenexperten der französischen Großbank Societe Generale. Die Zinsdifferenz zwischen den USA und dem Rest der Welt sollte sich verkleinern, wenn die Fed ihre Anleihekäufe verringert.
Hedgefonds hätten eine solche Entwicklung bereits vorausgeahnt, indem sie ihre Dollarpositionen gegenüber Schweizer Franken, Euro, Japanischen Yen und Britischen Pfund erhöht haben, heißt es.
Der Schlüssel zu einer Aufwertung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken ist demnach der Dollarkurs CHF, der seit Freitagnachmittag von 0,9312 auf 0,9410 klettern konnte. Sollte der US-Währung der Sprung über die Parität gelingen, auf den augenscheinlich Hedgefonds spekulieren, könnte der Eurokurs auf 1,30 CHF steigen.