10.10.13

Morgan Stanley sieht Euro bei 1,35 Franken, aber erst 2014

Morgan Stanley hat eine aufsehenerregende Schweizer Franken Prognose in den Raum gestellt. Die Großbank rechnet damit, dass die Gemeinschaftswährung demnächst so teuer sein wird, wie zuletzt im November 2010. Der Franken werde seinen traditionellen Aufgabenbereich, zu dem auch die Funktion als Fremdwährungskredit-Währung zählt, erneut wahrnehmen.

Dem in London ansässigen Analystenteam unter der Leitung des Deutschen Hans Redeker zufolge wird der Euro bis zum Jahresende 2013 auf 1,25 Franken steigen. Für den Jahresausklang 2014 prognostiziert Morgan Stanley ein Wechselkursniveau bei 1,35. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung mit steigender Tendenz bei 1,2315 Franken.

"Der Franken wird im nächsten Jahr zu seiner traditionelleren Rolle als Finanzierungswährung zurückkehren, was wahrscheinlich dazu beiträgt, dass er unter Druck gerät", sagte Ian Stannard, Chef für europäische Währungsstrategie bei Morgan Stanley, in einem Telefongespräch mit Bloomberg.

Gemäß der Einschätzung von Morgan Stanley werden Investoren den Franken wieder verstärkt als Verschuldungswährung nutzen. Hintergrund sind die extrem niedrigen Zinsen. Der Schweizer Leitzinssatz (3-Monats-Libor) liegt aktuell bei 0,02 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält ihren Schlüsselzins hingegen bei 0,50 Prozent.

Die Schweiz wird demzufolge das Ausland wieder mit Schweizer Franken fluten, wie sie es vor der Finanzkrise 2008 sehr stark über den Vertrieb von Fremdwährungskrediten in Österreich und Osteuropa getan hat.

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