"Es könnte Potenzial nach oben geben", beschrieb Nowotny in Wien die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone. "Wir haben eine Erholung. Die Inflationserwartungen sind fest verankert", fügte der OeNB-Chef, der zugleich eines der dienstältesten EZB-Ratsmitglieder ist, hinzu.
Der Euro nutzt den Rückenwind aus Wien, um eine charttechnische Trendwende gegenüber dem Schweizer Franken einzufädeln. Nach vier Handelstagen mit schwarzen Abwärtskerzen kommt es zu der Bildung einer weißen Aufwärtskerze.
Aufgrund der sich abzeichnenden Trendwende besitzt der Euro nun das Potential das Viermonatshoch vom 8. Januar 2014 bei 1,2395 Franken zu erreichen. Sollte diese Marke durchbrochen werden, wäre Platz bis zum nächsten Widerstand bei 1,2460.
So interpretieren die Märkte Nowotny:
Bisher gehen die Marktteilnehmer für 2014 von einen Wachstum in der Eurozone von 1,1 Prozent aus. Der OeNB-Chef wagt sich nun aus der Deckung. Seine Bemerkungen deuten darauf hin, dass es ein Plus von 1,5 Prozent oder mehr geben könnte.
Im Falle eines höheren Wachstums würde sich die im Euro-Franken-Kurs eingepreiste Furcht vor einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die EZB auflösen. Die Risikoprämie hält den Euro nach Ansicht vieler Devisenanalysten bisher davon ab gegenüber dem Franken aufzuwerten.