Weil die Staatskrise in der Ukraine eine neue Eskalationsstufe erreichte, ist die Nachfrage an den Devisenmärkten nach sicheren Häfen wieder am steigen. Der Schweizer Franken notiert fester. Zuletzt war 1 Euro lediglich 1,2190 Franken wert. Die EU unter ihrem scheidenden Kommissionspräsidenten Barroso trägt eine Mitschuld.
Brutale Straßenschlachten in Kiew sowie lokale Unabhängigkeitserklärungen in Städten der Westukraine hinterlassen auch Bremsspuren in der ukrainischen Landeswährung Hrywnja. 1 Euro kostete zuletzt bis zu 12,25 Hrywnja nach 11,37 in der Vorwoche.
Die unter Leitung von José Manuel Barroso stehende EU hat im Fall der Ukraine vielleicht alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Barrosos EU-Kommission verpatzte das geplante Assoziierungsabkommen mit Kiew, in dem sie die Rolle des russischen Präsidenten Vladimir Putin massiv unterschätzte.
Ferner sind die Brüsseler-Bürokraten bis zum heutigen Tage vollkommen unfähig, sich in die Leute hinein zu versetzen, die den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch unterstützen.
"Die einseitige Unterstützung der Europäer für die Opposition macht es unmöglich, dass die EU in dem Konflikt noch vermitteln kann. Europa hat den Fehler gemacht, sich auf eine Seite zu schlagen, es ist nun selbst Partei", sagte Deutschlands Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) "Spiegel-Online".
Sollte sich Barroso ähnlich tollpatschig in dem Streit über die Personenfreizügigkeit zwischen der EU und der Schweiz verhalten, gäbe es am Ende auf beiden Seiten nur Verlierer. Die wirtschaftlichen Beziehungen will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel von dem tölpelhaften Portugiesen offenbar nicht gefährden lassen.
Man werde die Kooperation mit der Schweiz sogar noch ausbauen. Es werde überhaupt nichts gestoppt, hieß es gestern bei dem Besuch des Schweizer Bundespräsidenten Didier Burkhalter bei der Kanzlerin in Berlin.