Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, hat die Katze aus dem Sack gelassen. Jordan äußerte sich ungewöhnlich konkret zum brisanten Thema Wechselkursniveau. Dabei beantworte der oberste Währungshüter der Eidgenossenschaft die Frage: Was ist erforderlich, damit der Euro gegenüber dem Schweizer Franken endlich steigt?
"Wir haben einen starken Euro gegen den Dollar, und wir haben einen noch stärkeren Schweizer Franken gegen den Dollar...", sagte Jordan am Wochenende bei der Frühjahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington. "...was wir wahrscheinlich benötigen, ist sowohl eine Schwächung des Schweizer Frankens als auch eine Schwächung des Euros zum Dollar."
Worüber Devisenexperten schon lange hinter hervor gehaltener Hand munkeln, wird nun von offizieller Seite bestätigt. Ein Absturz des Devisenpaares Euro-Dollar wäre genau das, was Franken-Bären, allen voran die vielen Fremdwährungskreditnehmer, benötigen.
(Weiterlesen: Ein Absturz beim EUR/USD wäre für Franken-Kreditnehmer...)
Folgendes gilt: Der Euro, der am Freitag bis auf 1,3906 Dollar kletterte, muss deutlich sinken. Am besten wäre ein Rückgang der Gemeinschaftswährung auf 1,30 Dollar oder tiefer. Wenn der EUR/USD sinkt, steigt der Dollar-Franken-Kurs. Hierbei handelt es sich um einen eingeschliffenen Zusammenhang, der schon vor dem Ausbruch der Finanzkrise galt.
Aktuell ist 1 Dollar lediglich 0,8802 Dollar wert. Jordan liebäugelt ganz offenbar damit, dass der Dollar wie im Mai 2013 erneut auf 0,9838 Franken anzieht. Damals kletterte der Euro zeitgleich auf ein Zweijahreshoch bei 1,2650 Franken.