Am Devisenmarkt saust der Euro-Franken-Kurs auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Monaten. Plötzlich ist 1 Euro nur noch 1,2139 Schweizer Franken wert. Derweil schraubt die zweitgrößte Bank der Schweiz ihre Wechselkursprognosen nach unten. Die Credit Suisse hält inzwischen einen Absturz des EUR/CHF-Devisenpaares auf 1,20 für möglich.
Gibt es eine interne Untergrenze der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei 1,21? Darüber wird seit der Krim-Krise an den Märkten spekuliert. Anfang März 2014 wurde der Eurokurs im Zuge des Konfliktes auf 1,2103 Franken zurückgeworfen. Weil das Devisenpaar an dieser Stelle ungwöhnlich deutlich nach oben abprallte, mutmaßen Analysten seitdem über einen inoffiziellen, zweiten Mindestkurs.
SNB-Präsident Thomas Jordan dementierte kürzlich im Gespräch mit dem Schweizer Finanzportal "Cash" die Existenz einer internen Untergrenze. Vielleicht ist Jordan auch in dieser Stelle ein wenig kreativ. Er würde jedenfalls nicht lügen, wenn die SNB um die Marke bei 1,21 Euro-Stützungskäufe durchführte. Im Nachhinein ließen sich solche Operationen mit Umschichtungen der Devisenreserven leicht begründen.
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Der Euro wird auf Sicht von drei Monaten zwischen 1,20 und 1,24 Franken kosten, heißt es in einem Marktbericht der Credit Suisse vom 25. Juni 2014. Einen Monat zuvor hatte man noch eine Zielspanne von 1,21-1,25 ausgegeben. Die 12-Monatsprognose senkte die Bank von 1,23-1,27 auf 1,21-1,25.