Für die Gemeinschaftswährung scheint es kein Entrinnen zu geben. Die im Schnecktentempo voranschreitende Talfahrt des Euro-Franken-Kurses markiert ein neues Tief. 1 Euro ist nur noch 1,2070 Franken wert, nachdem EZB-Chef Mario Draghi die Katze aus dem Sack lässt.
Draghi brachte über das Wochenende seine EZB auf den Kurs der Fed, Bank von England und der Bank von Japan. Die Europäische Zentralbank ist offenbar bereit für eine pure "Geldpolitik mit der Notenpresse" (Quantitative Easing), wie sie die drei anderen großen Notenbanken vorgemacht haben.
"Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln" werde die EZB die Inflation anheizen, sagte Draghi bei dem Symposium der Zentralbanker in Jackson Hole. Die Aussage gilt für einen Notenbanker als ungewöhnlich deutlich.
Draghi werde im Herbst zunächst Kreditverbriefungen und später Staatsanleihen ankaufen, folgerten die trotz den zahlreichen geopolitischen Krisen heute nach oben schießenden Aktienmärkte.
In Anbetracht der immer locker werdenden Geldpolitik wertet der Euro zum Schweizer Franken seit nunmehr 15 Monaten ab. Im Mai 2013 ist der Ausgangspunkt der sich bis heute hinziehenden Talfahrt. Damals war 1 Euro bis zu 1,2650 Franken wert.
Die EZB senkte seinerzeit den Leitzins von 0,75 Prozent auf 0,50 Prozent. Inzwischen ist man mit den Leitzinsen auf 0,15 Prozent herunter gegangen. Trotz der Öffnung der Geldschleusen fiel die jährliche Inflationsrate zuletzt auf 0,4 Prozent. Analysten erwarten für August 2014 einen weiteren Rückgang auf 0,3 Prozent.