"Es wäre eine Einladung an die Märkte, gegen die SNB zu spekulieren." Dies erklärte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, in Bezug auf die Goldinitiative. Knapp drei Wochen vor dem Referendum ist der Euro-Franken-Kurs ins Schlingern gekommen. 1 Euro ist nur noch 1,2020 Franken wert.
Jordan will um jeden Preis verhindern, dass die Gold-Befürworter rund um die Schweizer Volkspartei (SVP) seine Handlungsfähigkeit einschränken. Man dürfe sich von Gold und der Goldinitiative nicht blenden lassen. "Wir halten anteilsmäßig dreimal mehr Gold als Deutschland und viermal mehr als die USA", sagte Jordan am 6. November in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).
"Das Referendum könnte sich in der Tat zu einem Referendum über den Mindestkurs verwandeln", zitiert der Finanzdienst Bloomberg Valentin Marino, Leiter für europäische Devisenstrategie bei der Citigroup.
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Gemäß einer von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) in Auftrag gegebenen Umfrage liegen die Befürworter mit 44 Prozent vor den Gegnern mit 39 Prozent. "Erwartet wird für die Goldinitiative, dass die Ablehnung mit dem Abstimmungskampf steigt, auch die Zustimmung sinkt", erläutert die SRG.
Die Annahme der von der SVP lancierten Goldinitiative ist noch gut sechs Prozent von einer absoluten Mehrheit entfernt. Das Zünglein an der Waage sind die Unentschlossenen sowie die Wahlbeteiligung. Sollte nur jeder zweite Schweizer seine Stimme abgeben, dürften die Befürworter der Goldinitiative ihre Anhängerschaft besser mobilisieren.
"Die Goldinitiative polarisiert in erster Linie entlang der Links/Rechts-Achse respektive der entsprechenden Parteibindungen. Eine Mehrheit der SVP-Wählerschaft spricht sich für das Anliegen aus", heißt es in den Umfrageergebnissen.
Thomas Jordan's SNB hat nun drei Wochen Mindestkurs-Wahlkampf vor sich. Er nehme die Ängste vor einer Geldschwemme ernst, sagte Jordan der NZZ. Sollte der Euro auf 1,2000 Franken fallen und die Nationalbank über die Notenpresse finanzierte Euro-Stützungskäufe durchführen, dürften die Befürworter der Goldinitiative ihren Vorsprung ausbauen.
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