Gute Nachrichten für die Befürworter der Mindestkurspolitik: Die Goldinitiative hat keine Chance von dem Schweizer Stimmvolk grünes Licht zu bekommen. Spekulationen über eine Abkehr vom Mindestkurs sind so gut wie vom Tisch. Die Reaktion des derzeit bei 1,2010 notierenden EUR/CHF-Kurses lässt noch auf sich warten.
Nur 38 Prozent der Befragten würden gemäß einer von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfragen für die Initiative "Rettet unser Schweizer Gold" stimmen. "Erwartet wird bei der Goldinitiative, dass die Ablehnung mit dem Abstimmungskampf steigt und auch die Zustimmung sinkt", erläutert das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern.
Das Lager der Befürworter hat sich bereits deutlich verkleinert und dürfte sich demnach weiter ausdünnen. Bei einer im Oktober durchgeführten ersten Trendstudie hatten sich noch 44 Prozent für die Goldinitiative ausgesprochen, die laut der Schweizer Finanzministerin Widmer-Schlumpf die Durchsetzung des Mindestkurs unmöglich machen würde.
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Der Euro lässt sich auf der Basis der neuen Umfrage nicht zu einem Anstieg gegenüber dem Schweizer Franken hinreißen. Die Gemeinschaftswährung klebt bei 1,2010 Franken. Das ist ein Indiz dafür, dass Nachrichten aus der Schweiz fast keinen Einfluss auf das Devisenpaar haben. Ob der EUR/CHF steigt oder sinkt, entscheiden Konjunkturdaten aus dem Euroraum sowie die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Bei einer Ablehnung der Goldinitiative, die dem Franken eine Golddeckung gegeben hätte, bliebe es wohl bei der Liebe der Investoren zum Schweizer Franken. Auch wenn die Nationalbank in den kommenden Jahren über die Notenpresse hunderte an Milliarden Franken zur Mindestkurs-Verteidigung neu schöpfen muss, dürfte sich daran nichts ändern.