Am Devisenmarkt kennt der Euro-Franken-Kurs weiterhin nur eine Richtung, die nach unten. Die Gemeinschaftswährung sinkt auf 1,2023 Franken. Das ist der tiefste Stand seit dem 5. September 2012. Seinerzeit beendete die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine mehrmonatige Phase von Euro-Stützungskäufen. Geht das Spiel jetzt wieder von vorne los?
"Der Schweizer Franken profitiert von seinem Status als Reservewährung für die globalen Finanzmärkte. In Verbindung mit der Aufrechterhaltung der 1,20 EUR/CHF Untergrenze durch die Schweizerische Nationalbank hat die Schweiz während der globalen Finanzkrise und der Eurozone-Schuldenkrise große Reserven angehäuft", begründet die Ratingagentur Fitch in einer aktuellen Bestätigungsnotiz die Top-Bonitätsnote AAA der Schweiz.
Die Devisenreserven der Schweiz sind zuletzt etwas gesunken. Per Ende Oktober 2014 belief sich der Gegenwert des Fremdwährungsbestandes auf 460,4 Milliarden Franken. Das waren 1,7 Milliarden Franken weniger als im Vormonat. 45 Prozent hielt die SNB in Euros, 29 Prozent in Dollar und den Rest in übrigen Währungen wie dem Japanischen Yen (9%), dem Britischen Pfund (7%), dem Kanadischen Dollar (4%) und anderen.
Bei dem Rückgang der Devisenreserven dürfte es sich um eine Eintagsfliege handeln. Vieles spricht dafür, dass die Schweizerische Nationalbank nach einer mehr als zweijährigen Pause wieder intervenieren muss. Daraufhin käme es zwangsläufig zu einem Anstieg des Devisenreserven. Spannend ist, ob die SNB erst bei EUR/CHF 1,2000 eingreift oder wegen der prekären Gemengelage in Verbindung mit der Goldinitiative bereits bei Kursen um die 1,2020.