Der aktuell bei 1,2018 notierende EUR/CHF-Wechselkurs wird bis zur Jahresmitte 2015 auf 1,28 steigen, sagt Morgan Stanley. Damit sich diese Schweizer Franken Prognose bewahrheitet, müsste der Euro in den kommenden Monaten um 6,51 Prozent aufwerten. Er hat so etwas ähnliches schon einmal nach der Einführung des Mindestkurses geschafft, und zwar im Mai 2012, als er auf 1,2650 Franken hoch schoss.
Der Euro-Franken-Kurs "ist innerhalb der bisherigen Rangen zwischen 1,2030 und 1,2138 erneut unter Druck geraten. In der Folge wurden Kurse bis 1,2018-20 getestet. Aktuell wird damit die Geduld und die Entschlossenheit der Schweizer Zentralbank auf die Probe gestellt", schreibt die DekaBank. Sie prognostiziert Umrechnungskurse zwischen EUR/CHF 1,21 und 1,22.
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"Nach oben schließlich gibt es weiterhin wenig Phantasie, weil die EZB an ihrer Strategie der Expansion festhält", heißt es in einem aktuellen Bericht der Commerzbank. Zwar sei die Glaubwürdigkeit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Verteidigung des Mindestkurses ungebrochen. Daraus lasse sich aber kein Anstiegspotential ableiten. Die EUR/CHF-Prognosen der Commerzbank liegen für das gesamte Jahr 2015 bei 1,21.
Bei der Credit Suisse will man sich nicht so recht entscheiden. Grundsätzlich hält die zweitgrößte Bank der Schweiz, wie der Branchenprimus UBS, eine Zunahme des Euros auf 1,23 Franken für möglich. Allerdings lässt man sich eine Hintertür offen. Es könnte nämlich auch auf 1,20 Franken gehen, wie die etwas ungenaue Prognose der Credit Suisse zeigt, die offiziell bei 1,20-1,23 liegt.
"Der Schweizer Franken wird daher aus unserer Sicht weiter zwischen EUR/CHF 1,20-1,21 bleiben", sagt Österreichs Raiffeisen Zentralbank. Hintergrund der Prognose ist das Festhalten der SNB am Mindestkurs. Darüber hinaus könnten die eidgenössischen Währungshüter einen Negativzins einführen, um den Euro über 1,20 Franken zu konservieren.
Fazit:
Im Durchschnitt rechnen die Banken bis zur Jahresmitte 2015 mit einem Anstieg des Euros auf 1,2280 Franken. Stuft man die 1,28er Prognose von Morgan Stanley als Ausreißer ein, und nimmt eine Durchschnittsberechnung über den Median (Zentralwert) vor, liegen die Prognosen im Mittel bei 1,2150.