15.1.15

Mindestkurs Ade: Euro bricht von 1,20 auf 1,03 Franken ein

Die Schweiz gibt die Bindung des Euros an den Franken überraschend auf. Daraufhin kommt es zu panikartigen Verkäufen. Der Eurokurs sinkt innerhalb weniger Augenblicke von 1,20 Franken auf 0,78 Franken (-35 Prozent). Anschließend kann sich die Gemeinschaftswährung erholen. Zur Stunde werden für 1 Euro Wechselkurse von 1,03 Franken bezahlt.

Am 6. September 2011 führte der Schweizerische Nationalbank (SNB) den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken ein. Bereits damals handelte es sich um eine faustdicke Überraschung. Dass die SNB nun so abrupt die Untergrenze aufhebt, ist eine noch sehr viel größere Überraschung.

Vollkommen zieht sich die SNB nicht zurück, so dass es durchaus Chancen gibt, dass sich der Euro-Wechselkurs in den Bereich von 1,10-1,20 Franken vortastet. Man bleibe am Devisenmarkt aktiv, schreibt die SNB in ihrer Medienmitteilung, mit der sie den Mindestkurs aufhebt.

Das heißt zum einen, dass die Schweiz keinesfalls gewillt ist den EUR/CHF-Kurs zum Abschuss freizugeben. Spekulanten dürften daher große Mühe haben, den Euro dauerhaft unter 1,00 Franken zu drücken.

Auf Sicht von 1-3 Jahren könnte das nun stattfindende reinigende Gewitter den Euro ganz alleine wieder auf 1,20 Franken zurück tragen, weil sich die Schweizer Exportwirtschaft wegen des plötzlich erstarkten Frankens deutlich abkühlen dürfte.

Zum Thema:
Der große Schweizer Mindestkurs-Schwindel (Teil 1 - Ausgangslage)

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