Der Euro wertet gegenüber dem Schweizer Franken um 18 Prozent ab. Damit dürfte die Gemeinschaftswährung das Gröbste überstanden haben, sagt die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Ins Bodenlose werde der Euro nicht fallen. Bei der Commerzbank verweist man auf das "Bigger Picture". Demnach werde der Euro-Franken-Kurs wegen Misstrauen gegenüber der EZB die Talfahrt fortsetzen.
Zwischen dem 8. Januar 2014 und dem 14. Januar 2015 sinkt der Eurokurs von 1,2395 auf 1,2010 Franken (-3,11 Prozent). Es folgt ein legendärer Auftritt der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der in die volkswirtschaftlichen Lehrbücher eingehen wird. Die SNB löst sich Hals über Kopf von einer 40 Monate währenden Euro-Franken-Anbindung bei 1,20. Anschließend stürzt der Eurokurs von 1,2010 auf 0,9830 Franken (-18,15 Prozent).
"Wir erwarten nicht, dass der Euro nun ins Bodenlose gegenüber dem Franken fällt. Die SNB hat den schon negativen Einlagenzins nochmals gesenkt, d.h. der Preis für Sicherheit hat sich für den europäischen Anleger deutlich erhöht", schreibt die Helaba. Ihre Schweizer Franken Prognose sieht den Euro auf 1,00 Franken steigen.
Bei der Commerzbank kalkuliert man, dass der Eurokurs in diesem Jahr auf 0,98 Franken fallen wird. Lässt man die zweitgrößte Bank Deutschlands noch weiter in die Zukunft blicken, dürfte die Gemeinschaftswährung auf 0,97 Franken abwerten.
"Nach der überraschenden Entscheidung der SNB spricht vieles dafür, dass der Schweizer Franken in den kommenden Monaten gegenüber dem Euro weiter aufwerten wird", schreiben die Commerzbanker. "Misstrauen gegenüber der EZB" mache sich breit. So zeige der Beschluss der SNB auch, dass die EZB ihre Geldpolitik noch weiter lockern werde, als irgendwann eine Wende einzuleiten. In diesem Boot wolle die Schweiz nicht mitsegeln.
Vergleicht man die von beiden Geldhäusern bisher abgegebenen Schweizer Franken Prognosen, so hat die Commerzbank die Nase vorn.