16.3.15

Wo steht der Euro 2016? Ein Prognoseüberblick

Eine Talfahrt des Euros gegenüber dem Schweizer Franken wird es gemäß den Prognosen der Credit Suisse, Deka Bank und Scotiabank nicht geben. Die drei Geldhäuser rechnen mit einem Anstieg der Wechselkursentwicklung auf 1,08 bis 1,10. Demnach dürfte es sich bei dem aktuellen Flirt des Eurokurses mit der Marke von 1,05 Franken um eine Eintagsfliege handeln.

Die wirtschaftliche Dynamik in der Schweiz habe sich "dramatisch verändert" mit der Aufgabe des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB), resümiert die Scotiabank zwei Monate nach der Freigabe des Frankens. Zentrale Fundamentaldaten hätten sich erheblich abgeschwächt, wie der scharfe Rückgang des Schweizer Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe zeige.

"Wir halten an unserem Jahresendziel für den EUR/CHF von 1,10 fest", schreibt die Scotiabank. Damit sich diese Schweizer Franken Prognose bewahrheitet, müsste der aktuell bei 1,05-1,06 Franken notierende Eurokurs um vier Prozent zulegen. Möglich ist ein solcher Anstieg allemal. So kletterte der EUR/CHF-Kurs in der zweiten und dritten Februarwoche, als der Mindestkurs-Schock bereits verdaut war, von 1,04 auf 1,08.

Auch bei der Credit Suisse geht man davon aus, dass der Euro das Gröbste überstanden hat: "Nach dem SNB-Schock befindet sich EUR/CHF wieder auf Erholungskurs, zumal die SNB zur Stützung des Währungspaars intervenieren dürfte", schlussfolgert die Bank. Gemäß ihrer Prognose wird das Devisenpaar in den kommenden zwölf Monaten auf 1,06-1,10 steigen.

Auf der gleichen Stufe liegt die Vorhersage der Deka Bank, die den Euro auf Jahressicht bei 1,08 Franken notieren sieht. "Denn ein zu starker Franken schadet den Exporten und verstärkt die Deflation. Vor diesem Hintergrund sollte der Druck auf den Schweizer Franken im Prognosezeitraum nachlassen", erklärt die Deka Bank.

Fazit:
Der Euro hat mit dem unmittelbar auf die Mindestkurs-Aufgabe folgenden Absturz auf 0,86 Franken sein Abwärtspotential endgültig ausgereizt. Von nun an soll es im Schneckentempo wieder nach oben gehen. Die Banken rechnen im Mittel mit einem Anstieg auf 1,0867.

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