Der Euro klettert mit 1,0915 Franken auf den höchsten Stand seit sieben Monaten. Eine kräftige Steigerung der Konjunkturerwartungen schiebt die Gemeinschaftswährung an. Darüber hinaus steht die griechische Regierung kurz davor 86 Milliarden Euro an frischen Hilfsgelder zugesprochen zu bekommen. Rückwind für Eurokurse über 1,10 Franken bekommt der EUR/CHF auch von seinem großem Bruder.
Finanzmarktexperten haben ihre Erwartungen für die konjunkturelle Entwicklung des Euroraums deutlich nach oben geschraubt. Ein von Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Indikator kletterte von 42,7 Punkten im Juli auf 47,6 Punkte im August. Analysten hatten lediglich mit einem leichten Anstieg auf 43,9 Zähler gerechnet. Das es stärker nach oben geht, dürfte mit der raschen Beilegung der Griechenland-Krise zusammenhängen.
Die Verhandlungsführer sind nämlich fast durch. Im Grunde genommen steht dem 86 Milliarden Euro schweren dritten Rettungspaket für Griechenland nichts mehr im Weg. Die ersten 25 Milliarden Euro könnten bereits in einigen Tagen fließen, heißt es aus Brüssel. Davon sollen 12 Milliarden Euro für die Tilgung fälliger Schulden und 10 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der Banken verwendet werden.
Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung im Euroraum und der abebbenden Grexit-Angst profitiert der Euro-Franken-Kurs derzeit von seinem großen Bruder - dem Dollar-Franken-Kurs. Der Schweizer Franken schwächt sich überproportional gegenüber der US-Leitwährung ab, was wiederum auf den Euro-Franken-Kurs abfärbt. 1 Franken ist aktuell gerade einmal noch 0,99 Dollar wert - nach 0,92 Dollar Ende Juni 2015.
Markttechniker rechnen damit, dass sich der Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF) die Parität nun nicht mehr nehmen lassen wird. Ein Anstieg des Dollar über 1,00 Franken wäre dann gewissermaßen der Startschuss für den Euro über die Marke von 1,10 Franken zu klettern.
Weiterlesen:
Wohin segelt EUR/CHF in den nächsten 3 Monaten?