Finanzmarktexperten nehmen eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht länger für bare Münze. Die Inflation im Euroraum zieht stärker an als erwartet. Der Euro steigt daraufhin mit 1,0915 Franken auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Der EZB gehen die Argumente für ihre Geldpolitik, die viele als überzogen wahrnehmen, aus.
Beginnt das viele Zentralbankgeld nun in die Wirtschaft einzusickern? Schaut man sich die Entwicklung der Verbraucherpreise auf breiter Flur (Headline Inflation) an, lässt sich diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im Oktober bei 0,0%, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat heute mitteilte.
Klammert man allerdings die Preisentwicklung für Energie und Nahrungsmittel aus, lag die Inflation bei 1,0% nach 0,9% im September und 0,7% im Vorjahresmonat. Der unerwartete Anstieg der Kerninflation ist ein Indiz dafür, dass sich konjunkturtechnisch etwas Substanzielles tut.
Die Arbeitslosenrate sank im Euroraum im September um 0,2% auf 10,8%. Mit diesem Rückgang hatten Ökonomen nicht gerechnet. Sollte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten weiter verbessern, dürfte sich die von den tiefen Preisen für Öl und Benzin verzerrte Inflation sehr rasch von der Nullprozentmarke lösen.
Die Gretchenfrage ist, ob ein solcher Inflationsschub noch bis zu der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Dezember einsetzt. Dann könnten die Notenbanker auf eine Ausweitung ihres Wertpapierkaufprogramms von 1.140 Milliarden Euro auf bis zu 2.400 Milliarden Euro verzichten. Der Euro hätte freie Fahrt neue Hochs jenseits von 1,10 Franken, vielleicht sogar jenseits von 1,15 Franken zu erreichen.
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Die Entwicklung des Schweizerfranken zum Euro 2024. CHF Kurs Prognosen basierend auf der langfristigen Kursentwicklung der letzten 25 Jahre.
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