Am Devisenmarkt präsentierte sich der Eurokurs aktuell zum Schweizer Franken träge und pendelte bei 1,3250 CHF. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte am Montag Nachmittag den offiziellen Euro Referenzkurs auf 1,3257 CHF fest. Damit kostete der Schweizer Franken umgerechnet 75,43 Euro-Cents.
Zweitweise war der Eurokurs auf 1,3294 CHF geklettert. Allerdings konnte die europäische Gemeinschaftswährung die Marke bei 1,33 CHF nicht überspringen. Der Eurokurs hat sich in den letzten Wochen von seinem Jahrestief und historischen Allzeittief von 1,2766 CHF kontinuierlich entfernt.
Wichtige Konjunkturdaten waren auf den Euroraum begrenzt im Laufe des Handelstages. Für positive Stimmung sorgte insbesondere das über den Prognosen liegende Geldmengenwachstum. So erhöhte sich die Geldmenge in der Euro-Zone im August 2010 um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte die Europäische Zentralbank mit.
Ökonomen hatten mit einen Zuwachs von 0,4 Prozent gerechnet. Das vergleichsweise hohe Geldmengenwachstum signalisiert, dass die Kreditknappheit in der Realwirtschaft überwunden wurde. Allerdings zeigt die Statistikerhebung der EZB hohe regionale Unterschiede.
Während sich die Kreditnachfrage in den so genannten Kern Euroländern wie Deutschland, Frankreich und Niederlande substanziell erhöhte, ist die Lage in den Peripherieländern wie Griechenland, Irland und Portugal weiterhin angespannt.
Problemfall Anglo Irish Bank
Einen vorübergehenden Dämpfer erhielt die Eurokursentwicklung durch die Abstufung der Anglo Irish Bank. Die Ratingagentur Moody’s kürzte das Rating für Unternehmensanleihen der Bank um eine Stelle. Damit befinden sich diejenigen Anleihen der Anglo Irish Bank, welche nicht von der Bürgschaft der irischen Regierung umfasst werden, eine Stufe vor dem Ramschanleihenstatus.
Allerdings ließ sich der Euro von dieser Nachricht nicht aus der Bahn werfen. Die Gemeinschaftswährung kletterte über die Marke von 1,35 Dollar. Dabei half dem Eurokurs aktuell die positive Stimmung an den Finanzmärkten in Verbindung mit einer erhöhten Risikobereitschaft. Die Nachfrage nach dem Schweizer Franken ist in einem solchen Marktumfeld auf geringerem Niveau.