Die Kursentwicklung Schweizer Franken wurde in den letzten Wochen maßgeblich durch Schuldenprobleme in Irland und Portugal belastet. So fiel der Eurokurs CHF von 1,3830 auf 1,3232 zwischen dem 1. November und dem 12. November 2010. Anleger haben die Gemeinschaftswährung abgestoßen, nachdem sich die Risikoaufschläge von irischen Staatsanleihen deutlich erhöht hatten.
In Portugal sind die Zinskosten ebenfalls nach oben geschnellt und über das Niveau vom Mai 2010 geklettert. Zusätzlich geriet die Euro Kursentwicklung nach schwachen Wachstumszahlen aus Spanien unter Verkaufsdruck. Auf der iberischen Halbinsel stagnierte das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal 2010.
Aufgrund des kräftigen Wachstums in der Bundesrepublik Deutschland mit +0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, konnte die schwache Entwicklung beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Süden der Eurozone aufgefangen werden. So erhöhte sich das BIP der Eurozone um +0,4 Prozent.
Verschärfter Aufwärtstrend möglich
Aus technischer Sicht könnte bei der Euro Kursentwicklung Schweizer Franken eine erneute Klettertour anstehen. Wenn ein technischer Widerstand bei EUR/CHF 1,3490 durchbrochen wird, hätte der Eurokurs Platz in kurzer Zeit auch die Marke von 1,36 CHF zu überwinden.
Bei der Kursentwicklung Schweizer Franken ist es in diesem Jahr zu zwei Trendverläufen gekommen: Dem mittelfristigen Abwärtstrend von 1,4820 auf 1,2766 zwischen dem 1. Januar und dem 8. September 2010. Danach etablierte sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend, welcher den Eurokurs auf 1,3830 CHF beförderte bis zum 1. November 2011.
Aus historischer Perspektive gilt der Schweizer Franken als überbewertet. Seit der Euro Einführung im Januar 1999 hatte die Euro Kursentwicklung die meiste Zeit über der Marke von 1,50 CHF verbracht. Erst mit den ersten Anzeichen der Finanzkrise im Jahr 2007 mit der Rettungsaktion der britischen Bank Northern Rock, wendete sich das Blatt.
So eilte die europäische Gemeinschaftswährung von 1,6825 auf 1,2766 CHF nach unten zwischen dem 11. Oktober 2007 und dem 8. September 2010. Im Zuge dieses langfristigen Abwärtstrends büßte der Euro knapp ein Drittel seines Umtauschwertes gegenüber dem Schweizer Franken ein.