10.11.10

Prognose CHF: So sinkt der Eurokurs auf 1,29 aktuell


Der Euro Schweizer Franken Kurs werde auf 1,29 CHF fallen. So lautete die EUR/CHF Prognose von der Schweizer Grossbank UBS am 9. November 2010. Der UBS Währungsstratege Beat Siegenthaler empfahl die Gemeinschaftswährung bei einem Wechselkurs von 1,3550 CHF zu verkaufen.

Die derzeitige Euro Schweizer Franken Kursentwicklung bestätigt die CHF Prognose der UBS. Allerdings ist die Marke von 1,29 CHF immer noch sehr weit entfernt. Aus technischer Sicht müsste der Eurokurs eine wichtige Unterstützung bei 1,3265 CHF überwinden, um eine weiterhin beschleunigte Kursentwicklung nach unten zu ermöglichen.

Aus fundamentaler Sicht könnte ein erneutes Aufflammen der Euro-Schuldenkrise den Verkaufsruck auf die europäische Gemeinschaftswährung weiter verschärfen. So haben sich die Zinskosten für Irland und Portugal in den letzten drei Wochen sprunghaft erhöht. Der Zinssatz für irische Staatsanleihen kletterte von 5,98 Prozent auf 8,64 Prozent.

Damit vergrößerte sich die Zinsdifferenz (Spread) zu deutschen Bundesanleihen auf 6,19 Prozent. Der Zinssatz für zehnjährige Anleihen der Bundesrepublik Deutschland befindet sich derzeit bei 2,45 Prozent. Wenn sich die Lage weiter zuspitzt, muss mit weiteren Kursverlusten beim Eurokurs CHF gerechnet werden.

Prognose CHF: Risikobereitschaft


Derzeit liegen die Zinsen bei irischen- und portugiesischen Staatsanleihen über den Niveaus im Mai 2010. Dies zeigt wie prekär die Lage ist und wie wenig Vertrauen Investoren in eine nachhaltige Gesundung der Staatsfinanzen haben. Insgesamt kommt das Marktumfeld mit sinkender Risikobereitschaft dem Schweizer Franken und der CHF Prognose zu Gute.

Der rasche Zinsanstieg in den so genannten Euro-Peripherieländern kann auch mit einem Moratorium bei dem Kauf von Euro Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) in Verbindung gebracht werden. Die Bilanzstatistiken der EZB zeigen, dass in den letzten drei Woche keine Käufe von Anleihen krisengeschüttelter Euro-Staaten stattgefunden haben.

Die EZB hatte auf dem bisherigen Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise im Mai 2010 beschlossen, Staatsanleihen von besonders betroffenen Ländern direkt am Sekundärmarkt zu kaufen, um die Zinskosten zu verringern. Das Programm wurde insbesondere durch den Chef der Deutschen Bundesbank und EZB-Ratsmitglied, Axel Weber, in regelmäßigen Abständen seitdem kritisiert.

So war es auch Weber, der vor wenigen Wochen ein Ende der Käufe durch die EZB forderte. Die Risiken des Programms seien höher als der Nutzen, sagte Weber. Eine ähnliche Forderung stellte der Chefvolkswirt der EZB, Jürgen Stark, in der Öffentlichkeit.

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