Die Talfahrt der Euro Kursentwicklung zum Schweizer Franken hat sich fortgesetzt. Händler verkauften kurz vor dem Ende der Handelswoche die europäische Gemeinschaftswährung im erhöhten Umfang und drückten den Kurs auf 1,1806. Damit wurde das am Vortag erzielte Jahrestief 2011 bei 1,1845 weiter nach unten verschoben. Die eidgenössische Währung verteuerte sich auf 84,70 Euro-Cents.
Analysten warten mit Spannung auf die Abstimmung über die Spargesetze im griechischen Parlament am 28. Juni 2011. Die sozialistische Regierung Papandreou will sich mit Einsparungen und Privatisierungen in Höhe von 78 Milliarden Euro die Unterstützung der Eurogruppe sichern. Die konservative Oppositionsführer Samaras hat bereits seine Ablehnung deutlich gemacht. Mittlerweile schwindet auch die Mehrheit im sozialistischen Regierungslager.
Mehrheit bröckelt
Während Papandreou die Vertrauensfrage mit 155 zu 143 Stimmen für sich entscheiden konnte, sind politische Beobachter der Meinung, dass die Mehrheit der PASOK Partei für die Spargesetze bröckelt. So hat der Abgeordnete Thomas Robopoulos aus dem Regierungslager gesagt, er würde dazu neigen, dagegen zu stimmen. Allerdings habe er sich noch nicht entschieden.
Die schwindende Mehrheit für die von der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geforderten Haushaltsgesetze hat dem Frankenkurs maßgeblich geholfen seine Rekordjagd in den letzten Tagen fortzusetzen. Devisenhändler rechnen bei einem Scheitern der Abstimmung mit heftigen Kursausschlägen beim EUR/CHF Kurs. Die Gemeinschaftswährung könnte in wenigen Minuten einbrechen und auf 1,1500 Schweizer Franken und darunter fallen.
In den letzten 2,5 Handelstagen ist der Euro Frankenkurs von EUR/CHF 1,2147 auf 1,1806 gesunken. Seit dem 6. April 2011 hat die europäische Einheitswährung um -10,84 Prozent nachgegeben. Zu diesem Zeitpunkte notierte der Eurokurs bei 1,3241 CHF. Im Herbst 2007 hatte die Kursentwicklung noch bei EUR/CHF 1,6827 gelegen. Der bis heute andauernde Abwärtsdrall bescherte dem Euro ein Verlust in Höhe von -29,84 Prozent.