Der Eurokurs klettert auf 1,2175 CHF und erklimmt ein Zweimonats-Hoch. Nach der Kopplung des Schweizer Frankens an den Euro und des Festlegung eines Mindestkurses bei EUR/CHF 1,20, baut die Gemeinschaftswährung ihre Gewinne aus. Größere Kursschwankungen finden nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) statt. Der Leitzins bleibt wie erwartet bei 1,50 Prozent.
Auf der anschließenden Pressekonferenz nahm EZB-Chef Trichet Stellung zur der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vorgetragenen Devisenintervention. Trichet antwortet auf eine Frage, ob man die SNB bei ihrem Vorhaben helfen könne, nicht. Er verwies allerdings auf die alleinige Verantwortung der SNB in diesem Zusammenhang. Damit erteilt er eine Unterstützung der EZB zur Aufrechterhaltung des Mindestkurses bei EUR/CHF 1,20 eine Absage.
EZB-Beobachter wollen erkennen, dass Trichet mit der Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) offenbar nicht einverstanden ist. Die EZB-Währungshüter kämen unter erhebliche Erklärungsnot, wenn sie in der Öffentlichkeit begründen müssten, warum sie der im Vergleich zu den meisten Euroländern um ein Vielfaches reicheren Schweiz unter die Arme greifen. Die SNB interveniert in erster Linie zur Bewahrung von Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen.
Unterdessen teilte Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit, dass die Arbeitslosenrate in der Eidgenossenschaft bei 2,8 Prozent verharrte im August 2011. Im Euroraum ist die Arbeitslosigkeit um 7,2 Prozent höher. Trotz der konjunkturellen Talfahrt und des starken Frankens, herrscht in der Schweiz weiterhin Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel.
Aus technischer Sicht sieht es nach einer Seitwärtsbewegung beim Eurokurs CHF aus. Die untere Begrenzung dieses Korridors befindet sich beim Mindestkurs der Nationalbank festgelegten bei EUR/CHF 1,20. Anstiege der europäischen Gemeinschaftswährung werden durch einen breit angelegten Widerstandsbereich zwischen 1,2350-1,2410 abgefangen.