Am Währungsmarkt klettert der Euro von 1,2261 auf 1,2316 CHF. Das Ifo Geschäftklima sorgt für eine positive Überraschung. Die 7.000 befragten deutschen Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Groß- und Einzelhandel sowie dem Bauhauptgewerbe beurteilen ihre Geschäftserwartungen besser als beim letzten Mal. Trotz internationaler Verwerfungen schlage sich Deutschlands Wirtschaft gut, erläutert Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.
Nicht nur für den Eurokurs CHF hellt sich die Stimmung ein wenig auf. Auch an den Aktienbörsen geht es zum Beginn des langen US-Thanksgiving-Wochenendes nach oben. Das deutsche Börsenbarometers DAX liegt zur Mittagszeit mit +1,68 Prozent in der Gewinnzone und notiert bei 5.549,41 Punkte. Der Schweizer SMI klettert von 5.398,10 auf 5.414,05 Zähler. Gold macht ebenfalls Boden gut und so kostet das gelbe Edelmetall aktuell 1.558 Sfr bzw. 1.268 Euro je Feinunze (31,1 Gramm).
Deutsche Unternehmen sehen keinen Grund Trübsal zu blasen und beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage genau so gut wie im Vormonat. Der Teilindex verharrt bei 116,7 Punkten. Besonders überraschend für Analysten ist der leichte Anstieg von 97,0 auf 97,3 Punkte beim Teilindex für die Geschäftserwartungen. Obwohl kein Ende der Schuldenkrise in Sicht ist, werden die Unternehmen optimistischer. Nach zwei Jahren Schuldendrama scheinen sich viele Firmen an die Unsicherheit gewöhnt zu haben.
Eurobonds
Im Blickpunkt stehet derzeit der Zwist zwischen Berlin und Brüssel über die Einführung von gemeinsamen Staatsanleihen (Eurobonds). Das sture Nein der deutschen Bundesregierung zu Eurobonds scheint zu bröckeln. Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP diskutierten Szenarien, welche ein Zustimmung zu Eurobonds erforderlich machen würden, berichtet die „Bild Zeitung“. Es zeichnet sich immer stärker ab, das Deutschland für seine verlangten Vertragsänderungen zur besseren Haushaltsüberwachung von Schuldensündern eine Gegenleistung bringen muss.
Ein Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Barroso zur Einführung von Eurobonds hatte die deutsche Bundeskanzlerin Merkel als „bekümmerlich und unpassend“ kritisiert. Die Deutschen haben Angst, dass Schuldensünder wie Griechenland und Italien bei der Einführung von Eurobonds wieder mit der Schubkarre zu Bank fahren, um sich Geld zu leihen. Darüber hinaus hat die Bundesregierung offenbar Sorge, dass die Europäische Kommission (EC) mit der Überwachung der Haushalte überfordert ist. Die Kommission hat in diesem Themenbereich deutlich weniger Fachwissen als der Internationale Währungsfonds (IWF).