Am Devisenmarkt fällt der Eurokurs auf 1,2131 CHF. Die europäische Gemeinschaftswährung notiert gegenüber dem Schweizer Franken so tief wie zuletzt vor zwei Monaten. Die Lage ist kritisch, weil sich bei EUR/CHF 1,2120 eine wichtige Unterstützung befindet. Sollte diese reißen, wäre Platz für eine Talfahrt auf 1,2025.
Der Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000 ist zwar nicht unmittelbar bedroht. Allerdings wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) einiges investieren muss, um wieder ein wenig Luft zwischen aktuellen Tageskurs und Wechselkursuntergrenze zu bekommen. Aktuelle Bilanzstatistiken zeigen ein Anschwellen der Fremdwährungsreserven der SNB von 231,58 auf 254,24 Milliarden Sfr zwischen Ende November und Ende Dezember 2011.
Euro-Schwäche
Angesichts der fragilen Lage im Euroraum sowie der starken Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar und dem Japanischen Yen, könnte die Fremdwährungsreserven auf 280 Milliarden Sfr steigen bis zum Monatsende, prognostizieren Devisenexperten. Der auf dem Euro lastende Verkaufsdruck geht quer durch den Währungsmarkt.
So fällt sein Wechselkurs zum Dollar auf EUR/USD 1,2666 und markiert ein 16-Monats-Tief. Der Euro Yen Kurs macht ebenfalls die Flunder und rauscht mit EUR/JPY 97,28 auf ein Elf-Jahrestief. Beim Devisenpaar Euro zu Britischen Pfund geht es auf EUR/GBP 0,8220 nach unten, was den niedrigsten Stand seit September 2010 bedeutet.
Ein Umsatzplus bei den Schweizer Detailhändlern erschwert es der Nationalbank zusätzlich, den Mindestkurs zu verteidigen. Die Detailhandelsumsätze kletterten um +1,8 Prozent. Die Erwartungen der Analysten werden übertroffen. So rechnete man mit einem Umsatzwachstum von +0,6 Prozent für den Berichtsmonat November 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat.