Am Devisenmarkt lässt der Schweizer Franken nicht locker. So fällt der Eurokurs auf 1,2069 CHF wenige Stunden vor dem Ende der Handelswoche. Am letzten Freitag, dem 13. Januar 2012, markierte der Währungskurs bereits ein Vier-Monats-Tief mit EUR/CHF 1,2063. Folgt in dieser Woche bereits der Angriff auf den Mindestkurs bei 1,2000?
Spekulanten testen die Entschlossenheit der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Der interimistische Notenbankchef Thomas Jordan hat zwar versichert am Wechselkurs-Regime seines Vorgängers Philipp Hildebrands festzuhalten. Allerdings schafft es die SNB bisher nicht den Spieß umzudrehen und ein wenig Luft zwischen Mindestkurs und aktuellen Kurs bringen.
„Der Franken steht vor einer Testphase“, sagt der UBS-Devisenexperte Thomas Flury. „Für die nächsten zwölf Monate erwarte ich keine Abschwächung, prognostiziert Flury gegenüber cash.ch. Vielmehr könnten Spekulanten die ungewisse Lage in Griechenland ausnutzen, um die Untergrenze bei EUR/CHF 1,2000 zu testen. Im Fokus der Finanz-Jongleure steht der 20. März 2012. An diese Stichtag muss die griechische Regierung 14,4 Milliarden Euro Anleiheschulden zurückzahlen.
Aus dem Euro gestreikt
Bisher hat Athen das Geld nicht. Die internationalen Geldgeber, bestehend aus Euro-Rettungsschirm (EFSF) und Internationalem Währungsfonds (IWF) haben weitere Hilfszahlungen an strikte Auflagen geknöpft. So muss Athen mit seinen privaten Gläubigern erst einmal einen Schuldenerlass in Höhe von 100 Milliarden Euro aushandeln, bevor EU und IWF weiter Kredittranchen in Erwägung ziehen.
Anschließend sind zusätzliche Reformschritte erforderlich, weil Griechenland einmal mehr alle Sparziele verfehlt hat. So dürfte der IWF auf Rentenkürzungen und Entlassungen im aufgeblähten Staatsapparat pochen. Die Griechen die Forderungen können und wollen die Forderungen jedoch nicht umsetzen. Stattdessen streiken sie sich aus dem Euro.