24.4.12

Franken bei 1,2020 zu stark? Schweizer Handelsbilanz bricht ein

„In den ersten drei Monaten 2012 nahmen die Ausfuhren nur leicht zu, während die Einfuhren praktisch stagnierten“, teilt die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mit. „Die Handelsbilanz wies dabei einen Überschuss von 5,9 Milliarden Franken auf. Uhren, Pharmazeutika und Kaffee hielten die Exporte im Plus.“ Etwa drei Viertel des globalen Kaffeehandels läuft über die Schweiz.

Der eidgenössische Exportüberschuss befindet sich auf dem absteigenden Ast. Im vierten Quartal 2011 betrug der Saldo zwischen Exporten und Importen noch 6,94 Milliarden Franken. Die monatliche Entwicklung der Handelsbilanz zeigt, wie steil es derzeit nach unten geht. Im Februar lag der Exportüberschuss bei 2,61, im März bei 1,69 Milliarden Franken (-35,25 Prozent).

Ein zusätzlicher Störfaktor könnte der Bruch des Mindestkurses vom Gründonnerstag sein. Die Unternehmen dürften ein wenig an Vertrauen und Planungssicherheit verloren haben, weil die Fähigkeiten der Schweizerischen Nationalbanken (SNB) den Mindestkurs auf dem globalen Devisenmarkt durchzusetzen, von nun an angezweifelt werden muss.

Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,2020 CHF und befindet sich im Anstiegsmodus. Ein abermaliger Bruch des Mindestkurses zum Wochenauftakt in Asien sorgte für ein wenig Verwirrung. So blinkten auf der Information- und Handelsplattform von Bloomberg kurzzeitig Wechselkurs von EUR/CHF 1,1997 auf, nachdem der französische Sozialist François Hollande den ersten Präsidentschaftswahlgang für sich entschieden hatte.

Charttechnisch sei es für den Euro Kursentwicklung vital über die Marke von 1,2030 CHF zu klettern, meinen Technische Analysten. So lange das Devisenpaar darunter verbleibe, bestehe keine Kursfantasie und Devisenhändler würden stets den Blick nach unten richten und beobachten, ob die Nationalbank ihr Versprechen einhält.

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