Der Eurokurs kommt in die Klemme. Besonders ausgeprägt sind die Verluste beim Devisenpaar EUR/USD. Der Wechselkurs fällt zum Wochenauftakt um ein Cent (-0,76 Prozent) auf 1,3132. Ein möglicher Wahlsieg des Sozialisten François Hollande bei den französischen Präsidentschaftswahlen ist auch für den Eurokurs CHF alles andere als hilfreich.
Ein kurzer Anstiegsversuch verpufft bei EUR/CHF 1,2019. Derzeit geht es wieder Richtung Süden mit der Kursentwicklung und so notiert der Gegenwert des Euros gegenüber dem Schweizer Franken bei 1,2014. Der eidgenössische Franken kostet 83,24 Euro-Cents. Gegenüber der US-Währung lässt die Frankenstärke nach. Der Dollarkurs CHF kommt der Parität einen kleinen Schritt näher und steigt von 0,9094 auf 0,9148.
Amtsinhaber Nicolas Sarkozy dürfte es schwer haben bei den Stichwahlen am 6. Mai zum zweiten Mal vom französischen Volk zum Präsidenten gewählt zu werden. Der Sozialist François Hollande hat die erste Runde mit einem Stimmanteil von 28,63 Prozent für sich entschieden. Sarkozy bekam 27,18 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag mit 80,16 Prozent höher als erwartet.
Hollande hatte angekündigt im Falle eines Wahlsiegs den Fiskalpakt der Eurozone aufzuschnüren. Auch möchten die französischen Sozialisten die Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) ändern. Sie soll mehr Banknoten drucken und ihre Geldpolitik expansiver gestalten. Deutschland befürchtet, dass der Reformwille der krisengeschüttelten Südländer durch ein ständige Eingreifen der EZB nachlassen und die Inflation nach oben schnellen würde.
Der Blick nach Paris und nicht zum Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Washington verhagelt auch den Wochenauftakt an den Aktienmärkten. Das Schweizer Börsenbarometer SMI fällt um 1,33 Prozent auf 6.155 Zähler. Der Dax verliert mehr als zwei Prozent und sinkt auf 6.585 Punkte. Die Mittel des IWF werden um mehr als 430 Milliarden Dollar auf insgesamt eine Billion Dollar aufgestockt.