14.4.12

Was nun Herr Jordan? Eine Euro-Erholung ist nicht in Sicht

„Unsere Politik ist sehr, sehr glaubwürdig an den Märkten. Wir geben keine Auskunft über unsere Operationen. Wie ich gesagt habe, unsere Geldpolitik wird an den Märkten als äußerst glaubwürdig aufgenommen.“ Dies sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, in einem Gespräch mit der Tagesschau am 15. März 2012.

„Die SNB war stets bereit, unbeschränkt Euros zu 1,20 CHF pro Euro zu kaufen. Seitens der SNB betragen die Handelslimiten einige hundert Milliarden Euro pro Tag. Diese Limiten können von der SNB flexibel angepasst werden, falls dies erforderlich sein sollte. Die Banken haben über elektronische Handelssysteme jederzeit Zugang zu den Angeboten der SNB“, erläuterte Jordan in einem Gespräch zum Thema Euro-Franken-Mindestkurs vom 10. April 2012.


Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,2021 CHF. Ein Anstiegsversuch der Gemeinschaftswährung endete bei 1,2028 Franken. Technische Analysten empfehlen der Nationalbank den Euro über 1,2030 CHF zu drücken und dort zu halten. Damit wäre der Seitwärtskanal, der zwischen Ende Januar und Anfang April 2012 vorherrschte, jedoch durch den Absturz am Gründonnerstag auf EUR/CHF 1,1990 hinfällig wurde, wieder prägend.

Unterdessen gerät die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar unter erheblichen Verkaufsdruck. Das Devisenpaar fällt in wenigen Stunden von EUR/USD 1,3200 auf 1,3070. Spaniens Banken sorgen für Ungemach an den Finanzmärkten. Die iberischen Geldhäuser, welche unter dem Platzen einer Immobilienblase leiden, mussten sich im März 2012 50 Prozent mehr Zentralbankgeld leihen, berichtet Spaniens Notenbank.

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