Wer auf einem teuren Fremdwährungskredit sitzt, den dürfte die Schweizer Franken Prognose der Großbank UBS aufhorchen lassen. Interne Berechnungen des Geldhauses zeigen, dass der Eurokurs auf 0,93 CHF abrutschen könnte. Das Ergebnis der Kalkulation liegt der Zeitung „Tagesanzeiger“ vor, die von „schockierend tiefen 93 Rappen pro Euro“ berichtet.
Aktuell notiert der Euro Wechselkurs bei 1,2008 CHF. Sollte sich die Schweizer Franken Prognose der UBS bewahrheiten, würde die europäische Gemeinschaftswährung um -22,55 Prozent abwerten. Seit dem Rekordhoch des Devisenpaar bei EUR/CHF 1,6824 vom Oktober 2007 wäre der Außenwert des Euros gegenüber dem Franken um -44,72 Prozent zusammen geschmolzen.
Die UBS-Berechnungen beziehen sich auf einen freien Wechselkurs. Damit das vorhergesagte Niveau von EUR/CHF 0,93 erreicht werden kann, müsste die Schweizerische Nationalbank (SNB) zunächst ihre Mindestkurs-Politik aufgeben. Eine Abschaffung der Untergrenze steht allerdings nicht zu Debatte, obwohl immer mehr Experten die Notwendigkeit des Mindestkurses anzweifeln.
Rückschlüsse darüber, ob die Untergrenze Monate oder Jahre aufrechterhalten wird, dürfte die Veröffentlichung der Fremdwährungsreserven am kommenden Donnerstag geben. Ende April 2012 hatte die Nationalbank ausländische Devisenreserven im Wert von 235,6 Milliarden Franken in ihren Tresoren.
Aufgrund des Aufflammen der Schuldenkrise in Spanien und Griechenland sollten die Reserven gestiegen sein. Eine zweistellige Steigerungsrate auf 260 Milliarden Franken oder darüber würde zeigen, dass es die SNB immer schwerer hat, ihren Mindestkurs am Devisenmarkt durchzusetzen.