19.7.12

Zinsentwicklung 2012: Spanien bekommt die nächste Ohrfeige

Die Zinsen für spanische Zehnjahrespapiere steigen auf 7,04 Prozent. In der Laufzeit vergleichbare Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland rentieren bei 1,21 Prozent. Die auseinander klaffende Zinsentwicklung zeigt: Spanien ist ein heißer Anwärter für den Rettungsschirm und ein Troika-Reformprogramm. Ohne externen Reformdruck scheint es nicht zu gehen.

Zinsentwicklung Spanien Zehnjahrespapiere. Bild: Bloomberg

Ministerpräsident Mariano Rajoy kommuniziere immer noch unterirdisch, halten Kritiker dem seit acht Monaten im Amt befindlichen Regierungschef vor. In der letzten Woche versprach er ein Sparprogramm von 65 Milliarden Euro. Nun stellt sich heraus, dass er geflunkert hat. Die spanische Zeitschrift „El Pais“ berichtet, dass das Paket neun Milliarden Euro weniger bringe.

Um Spanien herum wird es immer einsamer. Italien lässt sich nicht länger mit in den Abgrund reißen. Die Ansteckungseffekte klingen ab. Italienischen Schuldtitel gehen auf 5,98 Prozent zurück. Einen vollständigen Gang unter den Rettungsschirm empfiehlt Bundesbankchef Jens Weidmann den Spanien. Bankbilanzen seien immer auch ein Spiegel der Gesamtwirtschaft, sagte Weidmann in einem Gespräch mit der „Börsen-Zeitung“.

Spanien plant bisher nur für seine Banken konditionierte Hilfsgelder aus der Eurogruppe anzunehmen. Einem Troika-Reformprogramm will man sich nicht unterwerfen. Allerdings dürfte Rajoy nichts anderes übrig bleiben, wenn die Zinsen so hoch bleiben. Darüber hinaus ist die Europäische Zentralbank (EZB) nicht mehr gewillt, spanische Staatsanleihen zu kaufen.

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