29.11.12

Was hinter dem gedämpften Eurokurs bei 1,2039 CHF steckt


Der Wechselkurs des Euro zum Schweizer Franken kommt bei weiten nicht an die Performance der Devisenpaare Euro zu US-Dollar und Euro zu Japanischem Yen heran. Gestern fiel Euro Franken auf ein Dreimonatstief bei 1,2029. Derzeit kostet die Gemeinschaftswährung 1,2039 CHF. Das Aufwärtspotential ist sehr stark gedämpft.

Anders sieht es beim Wechselkurs des Euros zum US-Dollar aus, der im europäischen Handel am Vormittag auf 1,2993 steigt. Das sind 3,3 Cent mehr als vor zwei Wochen. Der Euro Yen Kurs kletterte zwischen dem 13. November und dem 29. November von 100,32 auf 106,70 (+3,27 Prozent). Die Devisennotierung des Euros zum Franken fiel im gleichen Zeitraum von 1,2050 auf 1,2039.

Hintergrund der gedämpften Kursentwicklung des Schweizer Frankens ist der Mindestkurs, den die Schweizerische Nationalbank (SNB) im September 2011 auf 1,2000 festgelegt hat. Ohne die Untergrenze würde der Eurokurs aktuell zwar deutlich tiefer stehen. Allerdings kämen bei ihm die Erholungstendenzen der Einheitswährung, wie sie derzeit zum Dollar und Yen sichtbar werden, an.

„Um unsere gegenwärtige Geldpolitik umzusetzen, müssen wir den Mindestkurs Tag und Nacht am Devisenmarkt sicherstellen. Unsere Devisenhändler haben sich dabei in einem Markt zu bewegen, der grossen und abrupten Schwankungen unterliegt. Die Nachfrage nach Franken hängt dabei massgeblich von der Risikoneigung der Anleger ab“, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Mittwochabend laut Redetext vor der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft des Kantons Bern.

Derzeit ist die Stimmung an den Finanzmärkten recht gut. Umso ärgerlicher ist es aus der Sicht der Nationalbank, dass der Eurokurs CHF trotz des guten Umfeldes nicht steigt. Wenn die Börsenstimmung wieder schlechter wird, müsste die Nationalbank ihre Euro-Stützungskäufe wieder hochfahren. Die Folge wäre ein abermaliger Anstieg der Devisenreserven.

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