27.2.13

Kommt es zum Befreiungsschlag beim Schweizer Franken Kurs?

Die Gemeinschaftswährung befindet sich im Erholungsmodus. Aktuell notiert der Euro bei 1,2185 Schweizer Franken. Am Montagabend fiel das Devisenpaar auf ein Sechswochentief bei 1,2117. Italien muss heute Staatsanleihen im Gegenwert von 6,5 Milliarden Euro platzieren. Das Unterfangen dürfte wegen des komplizierten Ausgangs der Parlamentswahlen teurer werden als beim letzten Mal.

Zinsen für italienische Zehnjahrespapiere kletterten seit der Schließung der Wahllokale am Montagnachmittag von 4,17 auf 4,90 Prozent. Das Finanzministerium wird heute versuchen durch die Begebung solche Schuldscheine vier Milliarden Euro in die Kassen zu spülen. Darüber hinaus sollen 2,5 Milliarden Euro mit der Platzierung von fünfjährigen Staatsanleihen eingenommen werden.

Das Parlament ohne absolute Mehrheit einer Partei sei negativ für die Kreditwürdigkeit, warnt indes die Ratingagentur Moody's Investor Service. Neuwahlen könnten den politischen Stillstand bestätigen.

Zinsentwicklung zehnjährige Staatsanleihen Italien (Bild: Bloomberg)

Der italienische Steuerzahler bekommt das Wahlspektakel unverzüglich zu spüren. Lägen die Zinsen um einen halbes Prozent tiefer, würde man bei der heutigen Platzierung rund 30 Millionen Euro bares Geld sparen. Falls sich die Parteien nicht auf eine Regierung einigen können, die in beiden Kammern eine solide Mehrheit hat, könnte Italiens Zinsentwicklung weiter steigen.

Für den Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken dürfte erst einmal entscheidend sein, dass Italien heute frisches Geld bekommt. Wenn die Platzierung in Höhe von 6,5 Milliarden Euro erfolgreich verläuft, könnte die Gemeinschaftswährung bis zu einem charttechnischen Widerstand bei 1,2260 Franken steigen.

Sollte Italiens geschäftsführender Finanzminister Mario Monti deutlich weniger als die angestrebten 6,5 Milliarden Euro erlösen, wäre dies ein schlechtes Zeichen. Der Euro könnte auf 1,21 Franken abtauchen.

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