Am Devisenmarkt behauptet sich der Euro über der Marke von 1,22 Schweizer Franken. Es könnte ein gutes Omen für die Anhänger eines schwächeren Frankens sein. Der Gemeinschaftswährung können die Kapitalströme am Monatsende nichts anhaben. Auch eine mögliche Abstufung der Niederlande durch eine der drei großen Ratingagenturen perlt am Wechselkurs ab.
Der Euro notierte am Donnerstagabend bei 1,2212 Franken. Das ist um ein Rappen höher als am Dienstag, als das Devisenpaar in Windeseile auf ein Sechswochentief bei 1,2117 fiel. Gegenüber dem US-Dollar steht der Euro aktuell bei 1,3080. Er ist um mehr als sechs Cents tiefer als am 1. Februar. Die psychologische Marke bei 1,30 bricht jedoch bislang nicht.
Die Niederlande melden, dass das Haushaltsdefizit sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr über drei Prozent der Wirtschaftsleistung sein werde. Die Defizitprognose für 2013 liegt bei 3,3 Prozent. Für 2014 erwartet man 3,4 Prozent. Zusätzliche Sparmaßnahmen zur Senkung des Haushaltsdefizits lehnt die niederländische Regierung ab, um die Wirtschaft nicht noch weiter zu schwächen.
Das könnte den Niederlanden den Verlust ihrer Top-Bonitätsnote kosten, munkelt man an den Finanzmärkten. Die Gerüchte halten sich hartnäckig, dass eine der drei großen Ratingagenturen dem Königreich das "AAA" entziehen könnte. Sollte es so kommen, wären Deutschland, Finnland und Luxemburg die einzigen Euroländer mit drei Spitzenratings.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Eurokurs gegenwärtig in einer recht engen Handelsspanne zwischen 1,2170 und 1,2260 CHF. Ein Schlusskurs über oder unter einem der Niveaus würde auf kurze Sicht die weitere Richtung vorgeben.