13.2.13

EZB-Chef Draghi versucht Euro inflationär herunter zu reden

In weniger als einer Woche äußert sich die Europäische Zentralbank (EZB) dreimal zum Euro Wechselkurs. EZB-Präsident Mario Draghi versucht die Gemeinschaftswährung herunter zu reden. Das gelingt ihm mit jeder verbalen Intervention weniger. Aktuell notiert der Euro bei 1,3480 USD. Im Hoch kostete er heute bereits 1,3520.

"Der Wechselkurs ist kein geldpolitisches Ziel, aber er ist wichtig für Wachstum und Preisstabilität. Wir wollen sehen, ob die Aufwertung fortwährend ist, und ob sie unsere Beurteilung der Risiken für die Preisstabilität verändert." (Draghi nach der Sitzung des Zentralbankrates am 7. Februar in Frankfurt).

"Wir wollen jetzt bewerten ob die Aufwertung, falls sie anhält, das Potential besitzt unsere Risikoprüfung für die Preisstabilität zu ändern." (Draghi nach einem Gespräch mit spanischen Parlamentariern am 12. Februar in Madrid).

Unter den Euro-Staaten und in der EZB herrscht nämlich die Sorge, dass eine weitere Aufwertung des Euro die Exportfähigkeit der südeuropäischen Euro-Staaten neu gefährdet und ein weiteres Abflauen der Euro-Schuldenkrise behindert, berichtet die deutsche "Bild"-Zeitung heute.

Ihr sagte Draghi: "Die Länder machen sichtbare Fortschritte, arbeiten an Ihrer Wettbewerbsfähigkeit und müssen die Reformbemühungen beibehalten."

Sollte Draghis inflationärer Rhetorikgebrauch auf den Eurokurs nicht anschlagen, müsste er wahrscheinlich eine Leitzinssenkung nachlegen, damit der Euro nicht auf 1,40 USD steigt. Auf eine Senkung des Schlüsselzinses von 0,75 auf 0,50 Prozent scheint er derzeit die deutsche Öffentlichkeit vorzubereiten.

Dies könnte gravierende Auswirkungen für den Eurokurs CHF haben. Das Devisenpaar hätte im Zuge einer EZB Leitzinssenkung wegen des abschmelzenden Zinsunterschiedes das Potential auf EUR/CHF 1,21 zu fallen. Momentan kostet der Euro 1,2360 Franken.

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