Der Kurs des Euros zum Schweizer Franken steigt zum Wochenauftakt auf 1,2339. Damit notiert das Devisenpaar einen halben Rappen höher als am Freitag. Die G20-Gruppe will von einem Währungskrieg nichts wissen. Japan und die Schweiz können mit ihren Wechselkurs-Machenschaften weitermachen.
Marktbasierte Wechselkurse und der Verzicht auf konkrete Wechselkursziele. Das sind die zwei Leitpfosten, die die G20-Staaten einschlagen. Vertreter der japanischen Regierung dürften künftig darauf verzichten in der Öffentlichkeit zu sagen, dass sie einen Kurs des Dollars zum Yen um USD/JPY 100 für angemessen halten.
Die Bank von Japan wird jedoch freie Hand haben die Geldpolitik weiter zu lockern, beispielsweise in dem sie noch umfangreicher Staatsanleihen kauft. Der Inselstaat muss etwas tun, sagen viele Ökonomen. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima wurde aus einem Leistungsbilanzüberschuss ein Defizit.
Damit ist man auf ausländische Investoren zur Finanzierung des riesigen Schuldenberges in Höhe von 200 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) angewiesen. Weil sich dafür jedoch nur wenige Käufer finden, muss die Bank von Japan einspringen. Ansonsten wäre Japan in rund zwei Jahren ein Kreditrisiko.
Das Resultat der geänderten Geld- und Fiskalpolitik ist freilich eine Abwertung des japanischen Yen. Der Dollar dürfte schon bald die Marke von 95 Yen passieren und sodann das psychologische Niveau bei 100 Yen anpeilen. Beim Wechselkurs Euro Yen rechnen viele Devisenspezialisten bis Ostern mit einem Anstieg auf EUR/JPY 130.
Bei der G20-Diskussion über einen Währungskrieg spielt die Schweiz vor den Kulissen überhaupt keine Rolle. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann auf einen marktbasierten Wechselkurs verweisen. Seit Oktober ist die Entwicklung der SNB-Devisenreserven rückläufig. Eine aktive Steuerung des Euro CHF Kurses findet seitdem nicht mehr statt.