14.2.13

Wachstumsschwäche wird umgemünzt in Eurostärke

Der Eurokurs zum Franken ist am Donnerstagmorgen trotz schwacher Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich gestiegen. Die Gemeinschaftswährung kletterte zum europäischen Handelsauftakt von 1,2321 auf 1,2346 Franken. Deutliche Einbußen gibt es beim Wechselkurs des Euros zum US-Dollar. Dieser sinkt von 1,3520 am Mittwochnachmittag auf 1,3382.

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im vierten Quartal um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Ökonomen waren von einer Abnahme in Höhe von -0,5 Prozent ausgegangen. Die französische Wirtschaftsleitung verringerte sich um 0,3 Prozent. Der Rückgang fiel um 0,1 Prozent stärker aus als erwartet.

Finanzmarktexperten sprechen von einer vorübergehenden Schwächephase der deutschen Wirtschaft. Momentan gehe es nach oben. Hintergrund ist ein Abebben der Schuldenkrise sowie ein Anziehen der Weltkonjunktur. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet für das laufende ein Wachstum von 0,7 Prozent.

Schuldenkrise

Der Wechselkurs des Euro zum Schweizer Franken mutierte in den zurückliegenden Wochen zum idealen Barometer für die Schuldenkrise. Als die Schuldenkrise im Januar von vielen EU-Politikern abgehakt wurde, kletterte das Devisenpaar auf ein 20-Monatshoch bei EUR/CHF 1,2570. Gegenwärtig befindet sich der Eurokurs zwischen 1,23 und 1,24 CHF in einer Seitwärtsbewegung.

Ursache dürften die italienischen Wahlen am 24./25. Februar sein. Wenn die Reformgegner um Silvio Berlusconi und Beppe Grillo gewinnen, muss man sich fragen, ob Italien seinen Schuldenberg in Höhe von 127 Prozent des BIP durch robustes Wirtschaftswachstum jemals in den Griff bekommen wird. Die Zinsen für italienische Zehnjahrespapiere stiegen von 4,13 Prozent im Januar auf derzeit 4,42 Prozent.

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