Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält am Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken uneingeschränkt fest. Alles andere wäre eine Sensation gewesen. Ein wenig Muffensausen haben die Währungshüter vor der Schuldenkrise. Derzeit sieht es danach aus, dass die Schweiz mit der Manipulation des Wechselkurses durchkommt. Der Eurokurs notiert frei von Stützungskäufen bei 1,2330 CHF.
Bei ihrer vierteljährlichen geldpolitischen Sitzung am Donnerstag belässt die SNB den Leitzinssatz (Dreimonats-Libor) bei 0 bis 0,25 Prozent. Man werde den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen und sei bereit in unbeschränkter Höhe Devisen zu kaufen. Ferner stehe die Nationalbank bereit jederzeit weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Damit dürfte die Senkung des Einlagenzinses, zu dem Guthaben der Banken bei der Nationalbank verzinst werden, ins negative Terrain gemeint sein. Von einer solchen Maßnahme wird man allerdings wohl nur Gebrauch machen, wenn der Eurokurs auf 1,20 CHF zurückfallen sollte. Danach sieht es derzeit nicht aus.
Das könnte sich jedoch im Falle einer Zuspitzung der Schuldenkrise sowie einer Senkung des Leitzinssatzes durch die Europäische Zentralbank ändern. Bei einer Lockerung der Geldpolitik im Euroraum droht dem Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken der Absturz auf 1,20 CHF.
Im Januar kristallisierte sich heraus, dass die EZB den Leitzinssatz vorerst nicht weiter senken will. Dies galt als Ursache für den Blitzanstieg von 1,2084 auf 1,2568 CHF. Sollten es sich die Währungshüter anders überlegen, spräche dies für eine Rückkehr unter 1,21 CHF.