21.3.13

Zyperns Betteltour stabilisiert Eurokurs bei 1,2215 CHF

Zypern hat einen neuen Plan, um die von der Eurogruppe geforderten 5,8 Milliarden Euro zusammen zu kratzen. Dem Eurokurs CHF hilft die Aussicht auf mehr Risikofreude. Die Gemeinschaftswährung notiert am Donnerstagvormittag bei 1,2215 Franken nach 1,2185 am Vortag. Derweil lassen die Russen Zyperns Finanzminister Michalis Sarris schmoren. Er ist seit zwei Tagen in Moskau auf Betteltour.

In den kommenden Stunden könnte alles ganz schnell gehen. Medienberichte zufolge will Nikosia nun doch eine Zwangsabgabe für Bankeinlagen zulassen. Dabei würden Summen unter 100.000 Euro nicht angetastet. Die EU-Richtlinie zur Einlagensicherung hätte Bestand, der Euro als Währung könnte verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen.

Darüber hinaus will man hastig einen Fonds auflegen, dessen Anteile von der reichen zyprischen Kirche und der Rentenkasse gekauft werden. Es wird auch über einen Verkauf der Bank Popular an russische Investoren spekuliert. Das könnte auf einen Schlag bis zu vier Milliarden Euro bringen.

Deutschlands Rolle

"Die Deutschen wollen keinen Zusammenbruch Zyperns / Austritt aus dem Euro, aber sie wollen auch nicht das Spektakel, dass deutsche Steuerzahler russische Geldwäscher retten. Also was sie stattdessen taten, war Zypern zu erpressen, damit die zyprischen Bankkunden russische Geldwäscher retten. Damit sind die deutschen Hände sauber, kommentiert der Ökonom Paul Krugman in seinem Blog auf der Webseite der New York Times.

Krugman ist Nobelpreisträger und fordert seit Jahren die Eurozone dazu auf, Wirtschaftswachstum durch neue Schulden und eine höhere Inflation zu erkaufen. Er stößt nicht nur in Berlin auf taube Ohren. Auch bei der US-Notenbank Fed finden seine Empfehlungen, noch sehr viel drastischer die Geldschleusen zu öffnen, wenig Gehör.

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