14.4.13

Der Euro ist aus der Balance, freundet sich mit 1,15 CHF an

Nur sporadisch schafft es der Euro über die Schwelle von 1,22 Franken zu steigen. Die meiste Zeit pendelt das Devisenpaar zwischen 1,2130 und 1,2190. Seit drei Wochen geht das schon so. Gegenüber dem Dollar zündet die Gemeinschaftswährung hingegen ein Kursfeuerwerk. Innerhalb von sechs Handelstagen klettert sie von 1,2745 auf 1,3139 USD.

Devisenspezialisten sprechen von einer Dollar-Schwäche. Der Euro könne nicht aus eigener Kraft steigen. Vielmehr profitiere er von unbegrenzten Anleihekäufe der US-Notenbank. Die Fed wird wahrscheinlich bis zum Jahresende mit den Käufen von Staats- und Hypothekenanleihen von monatlich 85 Milliarden Dollar fortfahren.

Der US-Arbeitsmarkt ist noch längst nicht da, wo in die Fed, die vom Gesetzgeber angehalten ist für Preisstabilität und Vollbeschäftigung zu sorgen, haben will. Die Arbeitslosenrate liegt mit derzeit 7,6 Prozent um 1,1 Prozent über dem Zielwert. Im März wurden in den USA außerhalb der Landwirtschaft lediglich 88.000 neue Stellen geschaffen. Ökonomen hatten mit einem Plus von 190.000 Jobs gerechnet.

Das Aufflammen der Schuldenkrise in Zypern, wo derzeit wohlhabende Bankkunden geschröpft werden, hat vielen Anlegern ins Gedächtnis gerufen, was sie an dem Schweizer Franken haben. Er ist wahrscheinlich die sicherste Währung der Welt. Die Eidgenossenschaft gehört zu einer immer kleiner werdenden Gruppe von Staaten, die über die Top-Bonitätsnote "AAA" mit einem stabilen Ausblick verfügen.

Vermögenswerte, die auf die Euro-Währung ausgestellt sind, können da nicht mithalten. Vor diesem Hintergrund gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass der Euro zu seiner alten Stärke zurückfindet. Finanzkrise und Schuldenkrise haben ihn aus der Balance gerissen. Das alte Gleichgewicht lag in etwa bei einem Eurokurs von 1,50 CHF. Das neue Gleichgewicht könnte sich in den kommenden Jahren bei 1,15 CHF einpendeln.

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