Mit einem so geringen Stellenzuwachs hatten selbst die größten Pessimisten nicht gerechnet. Missmut kehrt an die Finanzmärkte zurück. Der Eurokurs sinkt nach einem schlechten US-Arbeitsmarktbericht auf 1,2136 CHF. Europäische Aktienindizes rauschen vielerorts um mehr als zwei Prozent in den Keller. Das Spiel mit dem Risikoschauder beginnt von vorne.
Der Beschäftigungsaufbau in den USA erhält einen herben Dämpfer. Unter dem Strich wurden im März lediglich 88.000 neue Jobs geschaffen. Ökonomen hatten im Mittel mit einem Plus von 198.000 Stellen gerechnet. Die so genannten Partizipationsrate der Amerikanerinnen und Amerikaner auf dem Arbeitsmarkt sinkt mit 63,3 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 1979.
Man sieht aber auch ein Silberstreif am Horizont. So sank die Arbeitslosenrate von 7,7 Prozent im Februar auf 7,6 Prozent im März. Darüber hinaus korrigierten die Statistiker den Stellenzuwachs für Februar nachträglich von 236.000 auf 268.000. Saisonale Schwankungen auf dem Arbeitsmarkt bei milderen Temperaturen könnten im April wieder dazu führen, dass die Erwartungen der Analysten übertroffen werden.
Korea-Klatscher
Aus politischer Sicht dürfte der Schweizer Franken wegen des Konfliktes in Korea gefragt bleiben. Nordkorea könnte am 15. April, dem Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung, eine Rakete starten lassen. Als Nordkorea vor drei Jahren die südkoreanische Insel Yeonpyeong attackierte, wertete der Schweizer Franken auf.
Am 23. November 2010, dem Tag des Artillerieangriffs, fiel der Eurokurs von 1,3486 auf 1,3295 Franken. Die Talfahrt sollte sich bis Ende Dezember auf 1,2400 fortsetzen. Seinerzeit intervenierte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Devisenmarkt nicht. Nach einer fehlgeschlagenen ersten Interventionsrunde befand man sich in einer Beobachtungsphase.