Am Devisenmarkt lässt der Euro einen Test der psychologischen Marke bei 1,21 CHF nicht zu. Die Gemeinschaftswährung kratzt zur Mittagszeit bei 1,2135 CHF die Kurve. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,2159 fest. Am Abend notiert das Devisenpaar bei 1,2179. Es sieht nach einem Sprung über 1,22 aus.
Rückenwind erhält der Eurokurs von der steigenden Risikofreude. Der deutsche Aktienindex DAX klettert um 1,8 Prozent auf 7.935 Punkte. Ordentliche Kursgewinne fährt auch der Dow Jones ein. Er liegt zwei Stunden nach Handelsbeginn an der Wall Street mit 100 Punkten im Plus bei 14.680 Zählern.
Gemäß den Wechselkursmodellen der französischen Großbank BNP Paribas hat der Eurokurs CHF Spielraum nach oben. Die Devisenexperten des Geldhauses sehen den fairen Wert gegenwärtig bei EUR/CHF 1,2305. Das wäre knapp zwei Rappen über dem Fünfwochentief bei 1,2135, auf das der Eurokurs unmittelbar nach dem Ostern-Handelsauftakt in Europa fiel.
Die Zinsentwicklung von deutschen Bundesanleihen deutet darauf hin, dass die Lage sehr ungewiss bleiben dürfte. Das von der Raiffeisen Bank prognostizierte Ping-Pong Spiel des Euros erscheint plausibel, weil die Zehnjahrespapiere des Bundes sehr tief bei 1,31 Prozent rentieren. Als der Eurokurs Ende Januar über 1,25 kletterte, stiegen die Renditen auf 1,73 Prozent.
Sinkende Zinsen bei Bundesanleihen reflektieren die gestiegene Nachfrage der Anleger nach den als besonders sicher geltende Schuldtiteln der Bundesrepublik. Damit sich die Schuldenkrise abschwächt, ist neben einer Verringerung italienischer Zinsen ein Anstieg der deutschen Renditen zwingend erforderlich.