...darauf hofft die Schweizerische Nationalbank (SNB) in Gestalt ihres Vizepräsidenten Jean-Pierre Danthine. Vielleicht hat man intern schon das Hoffen und Glauben an einen Anstieg des Euros aufgegeben. Die Pläne für ein Ende der Anbindung des Euros an den Franken ist für die SNB jedoch ein Tabu, wie es die Wiedereinführung der D-Mark für die Deutsche Bundesbank ist.
Die langfristige Kursentwicklung des Wechselkurses Euro zu Schweizer Franken zeigt, dass der Abwärtstrend noch nicht überwunden ist. Die Abwärtsrisiken für den Eurokurs haben sich jedoch verringert. Eine Aufgabe des Mindestkurses müsste nicht notwendigerweise zu einem zweiten Absturz der Gemeinschaftswährung auf 1,01 Franken führen.
Als der Eurokurs im August 2011 beinahe unter die Parität gefallen wäre, lag aus charttechnischer Sicht eine so genannte Übertreibung vor (Undershooting). Dass es eine solche Konstellation noch einmal geben wird, ist unwahrscheinlich. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in der Zwischenzeit mit ihrem unbegrenzten Ankaufprogramm von Staatsanleihen die Wahrscheinlichkeit für Undershooting – Teil 2 stark verkleinert.
Technische Analysten gehen davon aus, dass der Eurokurs sinken würde. Ohne die Untergrenze könnte er auf Sicht von drei bis sechs Monaten auf 1,07 Franken fallen. Nun kommt es zu einer Bodenbildung, in deren Verlauf der Franken nachgeben sollte. Das würde die eidgenössische Währung sodann ganz ohne das Hoffen und Glauben der SNB schaffen.