Diesmal gibt der Euro nicht so leicht auf. Am Dienstagabend steigt die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2555 Schweizer Franken. Die eidgenössische Währung wird zu einem Ladenhüter. Hintergrund dürfte das günstige Finanzmarktumfeld mit der hohen Risikobereitschaft sein. Darüber hinaus signalisiert die Charttechnik Aufwärtspotential.
Beim letzten Mal war alles ganz schnell wieder vorbei. Der Eurokurs kletterte im Januar von 1,2084 auf 1,2568 CHF, um im Februar sodann auf 1,2115 einzubrechen. Nach eine vergleichbaren Kurssturz sieht es derzeit nicht aus. An den Aktienmärkten geht es erneut nach oben. Der Bedarf nach sicheren Häfen, zu denen der Schweizer Franken zweifelsfrei gehört, ist niedrig.
"Wir sind im Risikomodus, was den Franken unter Druck setzt", zitiert Bloomberg die Devisenspezialistin Antje Praefcke von der Commerzbank. "Es ist die allgemeine Börsenstimmung, nicht die Fundamentaldaten."
Dass die Schuldenkrise momentan kein Thema ist, zeigen zusammenlaufende Zinsentwicklungen von Staatsanleihen. Die Renditen von deutschen Zehnjahrespapieren stiegen seit Anfang Mai von 1,15 Prozent auf 1,51 Prozent. Italien und Spanien kommen im Schnitt um ein Prozent günstiger an neue Kredite als zu Jahresbeginn.
Aus charttechnischer Sicht hat der Eurokurs den Widerstand bei 1,2470 CHF durchbrochen. Damit ist der Weg frei für einen Anstieg auf das Zwei-Jahres-Hoch vom 22. Mai bei 1,2650. Weitere Widerstandsniveaus auf dem Weg zu 1,30 befinden sich bei 1,2720 und 1,2950.