"Sie kommt todsicher wieder an irgendeiner Stelle hoch, weil keines der Probleme gelöst ist." Ein abermaliges Aufflammen der Schuldenkrise prognostiziert der deutsche Ökonom und AfD-Vorsitzende Bernd Lucke im Gespräch mit der Zeitung "Welt". Sollte er Recht behalten, müsste es nach dem Gesetz der Serie für den Eurokurs CHF wieder nach unten gehen.
Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2515 Schweizer Franken. Die ständig steigende Risikobereitschaft an den Finanzmärkten in Verbindung mit einem Abschmelzen der Zinsdifferenz zwischen deutschen Bundesanleihen und südeuropäischen Staatsanleihen hat zu einer Aufwertung des Euros um drei Prozent geführt. Anfang April dümpelte der Wechselkurs bei 1,2130.
"Die Bundesregierung und die Europäische Zentralbank tun alles, damit die Krise nicht vor der Bundestagswahl noch einmal aufflammt", meint Lucke. Dass es nach den deutschen Wahlen im Herbst an den Finanzmärkten wieder eng werden könnte, prophezeit auch der berühmte Investor Jim Rogers.
Bei einer Rückkehr der Schuldenkrise könnte es für den Eurokurs aufs Neue Richtung 1,20 CHF gehen. Als sich Ende Februar die Krise nach dem italienischen Wahlpatt zurückmeldete, sank die Gemeinschaftswährung auf 1,2115.
Es ist nach wie vor unklar, ob die vorgetragenen Reformbemühungen von Italien, Spanien und Frankreich ausreichend sind. Ökonomen attestieren der Regierung in Madrid die größten Fortschritte beim Hinzugewinn von Wettbewerbsfähigkeit. In Paris und Rom konnten sich die Mitte-Links-Regierungen bisher nur wenig mit wachstumsfreundlichen Reformen anfreunden.