Die Abwärtsbewegung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken setzt sich fort. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2388 Franken. Das ist ein Rappen weniger als zum Wochenauftakt. Devisenhändler trauen sich nicht vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag neue Positionen aufzubauen.
Notenbankchef Mario Draghi dürfte den Leitzinssatz bei 0,50 Prozent und den Einlagenzins bei 0,00 Prozent belassen. An den Devisenmärkten wartet man auf die Bestätigung des Zinsumfeldes. Sollte die Europäische Zentralbank gleichzeitig von zukünftigen Zinssenkungen aufgrund der wieder leicht anziehenden Inflation Abstand nehmen, hätte der Eurokurs CHF einen triftigen Grund zu steigen.
Die jährliche Inflationsrate im Euroraum kletterte von 1,2 Prozent im April auf 1,4 Prozent im Mai, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der in die euroraumweite Inflationsrate einfließt, lag in der Bundesrepublik bei 1,7 Prozent.
Ein Kurssprung über 1,25 CHF könnte dem Euro gelingen, wenn die Europäische Zentralbank ein Programm zum Kauf von Kreditverbriefungen aus dem Sektor für kleinere- und mittlere Unternehmen (ABS) auflegen sollte. Zwar ist dieser ABS-Markt recht klein. Allerdings könnten Währungshändler das proaktive Handeln der EZB durch Kursgewinne beim Euro honorieren.