13.6.13

Brachialer Absturz des Euros auf 1,2222 Franken

Eine Notenbank zieht den Stecker. Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs daraufhin auf 1,2222 CHF. Das ist der niedrigste Stand seit dem 3. Mai. Zum Wochenauftakt kostete die Gemeinschaftswährung noch bis zu 1,2418 Franken. Angesichts der miesen Stimmung an den Finanzmärkten muss mittlerweile mit einem Absturz auf 1,21 gerechnet werden.


Gegen eine weitere Aufstockung ihrer sehr lockeren Geldpolitik entschied sich die Bank von Japan. Dies habe nach Einschätzung von Analysten zu einem Teufelskreis geführt. Der Japanische Yen wertete drastisch auf, was der Börse in Tokio einen "Schwarzen Donnerstag" bescherte. Durch die einbrechenden Aktienkursen wurde wiederum die Yen-Aufwertung befeuert.

Unantastbar

Die Überprüfung der Europäischen Zentralbank (EZB) durch das deutsche Bundesverfassungsgerichtes ist in erster Linie eine Showveranstaltung. De facto können die Richter, die vor knapp einem Jahr großspurig angekündigt haben das unbegrenzte Anleihekaufprogramm (OMT) zu überprüfen, nichts machen.

Selbst wenn Karlsruhe anordnen würde, dass die Bundesbank an den Anleihekäufen nicht teilnehmen dürfe, würden mögliche Verluste aus dem OMT auf die deutsche Notenbank und den Haushalt abgewälzt, erklärte Bundesbankchef Jens Weidmann. Ob die EZB gegen EU-Verträge verstoße, könne nur der stets europafreundlich urteilende Europäische Gerichtshof entscheiden, sagte EZB-Direktor Jörg Asmussen.

Um Risiken aus dem OMT für den Bundeshaushalt auszuschließen, müsste das Verfassungsgericht die Regierung in Berlin zu einem Euro-Austritt zwingen. Das es soweit kommt, ist extrem unwahrscheinlich. Die Richter haben schließlich vor der Einführung des Euros den Vertrag von Maastricht gebilligt.

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